EXHIBITION
Einer der 29 Entwickler des Navajo Code, spricht die Laute von A-Z über ein Lasermikrophon.
Ausgangangspunkt der Installation Code Talk ist der Navajo Code, einer auf der Stammessprache der Navajo basierenden Verschlüsselungsmethode, die im Zweiten Weltkrieg für den Einsatz des US-Militärs im Südpazifik entwickelt wurde. Das Video zeigt den letzen, zum Zeitpunkt der Aufnahmen noch lebenden Entwickler des Codes, der die Buchstaben A-Z in ihrer codierten Form aufsagt.
Die Audiospur des Videos wird mithilfe einer Laserabhörapparatur, die von der Künstlerin entwickelt und gebaut wurde, abgetastet und in Klang übersetzt. Verschlüsseln und Abhören, zwei klassische Aufgaben von Geheim- und Nachrichtendiensten, werden auf diese Weise gleichermaßen zum Thema der Videoarbeit gemacht. Das Lasermikrophon illustriert auf eindringliche Weise das intrusive Potential und die (un)heimliche Allgegenwart technologischer Dispositive, die zur Transmutation, Archivierung und weiteren Verwendung jedweder Kommunikation eingesetzt werden. Während in diesem Fall die ursprüngliche Codierung sprachimmanent ist, greift die Abhöreinrichtung mittelbar auf die verschlüsselte Information zu, um sie mit dem „Sound“ der neuesten Technologie über den Zeitsprung des reproduzierten Sprechakts und seiner Decodierung in die Gegenwart zu bringen.
Ausstellungen (Auswahl)